Mittwoch, 25. Februar 2009

Selbstmitleid?
Rapport

"Treten Menschen miteinander in Kontakt, passt sich in der Regel meist unbewusst ihre verbale und nonverbale Kommunikation einander an. Je positiver der Kontakt durch den Einzelnen bewertet wird, desto stärker ist seine Anpassung (Bezogenheit) an das Gegenüber.

* Auf der verbalen Ebene äußert sich dieses in der Verwendung ähnlicher Worte und Redewendungen, gleicher Sprechgeschwindigkeit und Tonlage und in angepasster Sprachlautstärke und -rhythmik.
* Nonverbal zeigt sich dieses in der Anpassung und Synchronisation von Gestik und Mimik. Z.B. wird die Bein- und Armhaltung gespiegelt, gleiche Bewegungsabläufe ausgeführt und die Atemfrequenz und -rhythmik angeglichen. In beschleunigter Wiedergabe ähnelt die Kommunikation einem Tanz. Der Verhaltensforscher Desmond Morris umschreibt dieses mit seinem Begriff Haltungsecho.

Menschen neigen bei bestehendem Rapport dazu, einander tendenziell positiv zu bewerten, sich eher zu vertrauen und Gesagtes weniger kritisch aufzunehmen.

Der Mensch verfügt von Geburt an über die Fähigkeit, Rapport herzustellen. Die Neuropsychologie hat entsprechend spezialisierte Gehirnstrukturen gefunden, die sogenannten Spiegelneurone."

Montag, 23. Februar 2009

"...simply going from A to B in cars..."
"Caught between stations
"Beschreibung
In den neunziger Jahren hat sich rund um Popmusikformen wie House Music und Techno eine eigenständige Kultur entwickelt: die Kultur des Tracks. Anders als andere klassische Subkulturen ist diese jedoch keine Gegenkultur; weder geht sie aus der Negation der Werte einer hegemonialen Kultur hervor, noch ist sie auf die Etablierung einer alternativen Objektwelt gerichtet. Ihr Wesen besteht darin, produktiv mit dem fundamentalsten Zug der Gegenwartskultur umzugehen der prinzipiellen Unverbundenheit des Individuums mit Wissensgegenständen und Werten von kollektiver Gültigkeit. Während die spätmoderne Gesellschaft diese Kluft zugleich leugnet und von ihren Effekten tief erschüttert ist, gestaltet und nutzt die Kultur des Tracks sie für Bewegungen der Subjektivität. "

http://www.buecher.de/shop/Buecher/Subjekte-des-Tracks/Bonz-Jochen/products_products/detail/prod_id/23496627/

Donnerstag, 19. Februar 2009

Laß Deine Träume länger dauern als die Nacht!
"Als oft zitierte Stilfibel der Popper gilt dabei bis heute der "Popper-Knigge". 1979 von zwei Hamburger Schülern geschrieben, bebildert, kopiert und in Eigenregie an Schulen verteilt, avancierte das Benimmmanifest schnell zur Pflichlektüre für Popper. Was viele damals nicht verstanden: Der "Popper-Knigge" war eine Satire, die Autoren nahmen darin ihre Mitschüler aufs Korn. Das Trainieren des abgeknickten Handgelenks vor dem Ganzkörperspiegel, das geübte Zurückwerfen des fast kinnlangen Ponys - alles überzeichnete Beobachtungen zweier überzeugter Popper-Verächter. "
Der Spiegel - aalglatt_bis_zum_anschlag
"Der tödliche Ausgang des Romans erscheint unausweichlich: Julika, die an Ostern stirbt, bezahlt mit ihrem Tod dafür, dass sie Stiller nicht als verwandelt akzeptieren und lieben kann. Sie kann ihn nicht aus dem Bildnis befreien, das sie sich von ihm gemacht hat - dadurch steht sie auf der Seite der Gesellschaft und nicht auf der ihres Mannes."

"Zweck dieser Geschichten und Märchen ist es, parabelhaft auf die eigene Situation hinzuweisen. Stiller/White kann seine Wahrheit nicht einfach in Worten ausdrücken, daher drückt er sie als erweiterten Vergleich aus. Stiller möchte so seine einzigartige Existenz indirekt und probeweise ausdrücken. Mit den Geschichten, die er erzählt, versucht er die Vision eines neuen Selbst unversehrt zu bewahren und den Versuchen der Gesellschaft zuvor zu kommen, die ihr festes Bildnis des verlorengegangenen Mitbürgers wieder aufzunehmen wünscht."

wikipedia zu max frischs stiller

Mittwoch, 18. Februar 2009

Blumfeld Penismonolog


In dem Bett, aus dem ich herkam,
liegt es sich immer noch unbequem und einsam
bis jemand wie Du den Raum betritt
sich seinen Weg bahnt
durch den Gummipuppenfriedhof und mich anklagt
als Lügner gefiel ich Dir bessre
Danke, wo bleibt das Messer
denn leider lebenslänglich mein Platz
neben Björn-Delf Hein und Mathias Rust
knietief in Saft durch Gitterstäbe starren auf
Opfer in Haft, die glauben, hoffen zu dürfen auf uns
Auf daß die andern aufhör'n, mit sich selbst zu reden
Wozu ein zum Weghör'n Hingebrülltes
Du bist so weit weg gewesen
und von den Lippen abzulesen lernt man eh nur, wenn man taub ist
aber wo Du schon mal da bist, leg' Dich zu mir
weicher Atem am Ohr
das hat Tradition und kommt genauso oft vor
wie zu früh und Schamesröte später
Auf daß die andern aufhör'n, mit sich selbst zu reden
In dem Bett, aus dem ich herkam
liegt es sich immer noch unbequem und einsam
ich hab nichts gegen Menschen als solche
meine besten Freunde sind welche
aber leider lebenslänglich mein Platz
an der Seite derer, die randvoll Beischlaf morden
als Lügner gefiel ich Dir besser
gefiel ich Dir besser?
„Denke ich aufmerksamer . . nach,
so sehe ich ganz klar, daß niemals
Wachen und Traum nach sicheren
Kennzeichen unterschieden werden können"

Rene Descartes

Samstag, 14. Februar 2009

Seltsamer Weise kann man Autoritäten keine Fragen stellen.
Man kann keine Fragen stellen, ohne seine Einstellungen zu ihnen zum Ausdruck zu bringen und ein rebellischer Geist ist in seinem Denken noch ganz auf die Autoritäten ausgerichtet, da er in schwarz-weiß denkt.
Der Egozentriker, da er sich nur auf sich selbst bezieht, wird in jeder Aussage eine Bedeutung auf der Beziehungsebene gegen sich deuten.
Argumente als ein soziales Mittel des Informationsaustausches als eine Möglichkeit der Abwegung gelten dann nicht mehr. Ja, sie sind nur ein Instrument.
Wege aus der Egozentrik?
Distanz zu den eigenen Gedanken entwickeln.
Sie vielleicht als "stepstones" durch den Gedankenfluss oder als Stufen einer Treppe zu verstehen auf der man durch diese Welt geht.
Oder um aus einem der Bücher, die ich grad lese etwas zu entlehnen: andere Menschen nicht mehr für die eigenen Gefühle verantwortlich machen.
Nur was stellen "die Anderen" dann da?

Freitag, 13. Februar 2009

"Das egozentrische Kind ist kognitiv nicht in der Lage, diese fehlerhafte Weltsicht einzusehen, da es gar keine Vorstellung seines eigenen Ich besitzt. Das Kind stellt sich als die Welt vor, es ist die Welt. Die Entwicklung eines wahrhaftigen Selbstbewusstseins geht also mit der Sozialisation und der Erkenntnis der Subjektivität einher."

Wikipedia zu Egozentrismus
Der Muff in dem Gemäuer, dessen ausladende Treppen zum großen Saal führen, ist immer noch derselbe und der Studentenmief im Computersaal ist es auch geblieben. Doch die eine wesentliche Veränderung, die diesen Tag begleitet, lässt sich beim Eintritt in diesen gleich bemerken. Der ganze Saal ist lichtdurchflutet am frühen Nachmittag des 13. Februars.
Noch deutlicher wird diese Feststellung in dem Moment, in welchem man aus dem seit je her beengten und künstlich beleuchteten, depressiven U-Bahnhof die Treppen emporsteigt und einem die erhellten und durch das Licht polierten Fassaden der Gebäude der Friedrichstraße entgegenschlagen. Neue, fast virtuell anmutende Räume tun sich auf und, noch zögerlich, durchströmt eine fast explosive Mischung die Lungen. Etwas bahnt sich an und man möchte dem Ganzen noch nicht recht trauen.
Könnte es den wahren Kontrast darstellen zu der Dunkelheit, die ausgeprägter noch als in der dem Menschen umgebenden Natur, die die eigene Gedankenwelt des Alltags erfasst.
Dass dies nun den letzten Tag nicht nur dieses Semesters darstellt, möchte ich gerne Glauben.

Montag, 9. Februar 2009

Erkenntnisse aus dem Buch „Computersüchtig“ von Wolfgang Bergmann und Gerald Hüther:

Zu Kapitel 1:

Die Erfahrung beim Computerspielen kann als ozeanisch beschrieben werden, wie aus der Sichtweise eines Kleinkindes, das kein Verständnis von Zeit und Raum und „von sich selbst unterschiedene Welt der Objekt“ kennt.

Das Gefühl der Selbstvergessenheit erfüllt den Spieler – das Ich wird zerstreut, sprunghaft und unvorhersehbar. Ein Vollkommenheitsstreben entfaltet sich in dieser konstruierten Welt (siehe auch z.B. das Aussehen der meisten Charaktere in Second Life).

Das kindliche Verlangen nach dem unendlichen Glück – nach Brechts Baal – wird angeheizt.

Gefühle der Allmacht breiten sich aus – ihnen sind der Wunsch nach Halt, Familie und der früheren gelernten Wahrnehmung entgegengestellt.

Zerrissenheit ist die Folge.

Die Gesellschaft, die sich an dem Phänomen der Individualisierung ausrichtet, die den Bedeutungsverlust von Bindungen forciert und die Anonymisierung vorantreibt führen bei dem sozialen Wesen Mensch zu Antisozialität (Mangel an Kompetenz zum selbstreflexiven, verantwortungsvollen, planungsvollen Umgang mit sich und der Umwelt).

Man entwickelt sich zu einem radikal isoliertem Individuum. Ein Gefühl permanenter Überforderung stellt sich ein, man verharrt in seiner Egozentrik wartend auf das ich-bezügliche Glück.

Ein weiters Problem ist das der Entscheidungslosigkeit. Jede Entscheidung ist begrenzt und schließt andere Möglichkeiten aus – ein radikal egozentrischer Mensch erträgt dies nicht und bleibt so unbefriedigt und desorientiert.

So bindet man sich bereitwillig an gesellschaftliche Autoritäten so z.B. auch Medien, die für uns die Deutungshoheit besitzen. Attraktive Berufsbilder sind durch sie omnipräsent, aber anscheinend unerreichbar und diese Menschen lässt das narzisstisch depressiv werden.

In Familien „verharren […] Männer in mürrischer Trägheit und entfernen sich innerlich aus der Familie“, Frauen dagegen forcieren eher eine Trennung (Stichwort Bauchgefühl).

Moderne Familien sind sehr anfällig für Krisen. In der Folge wird aus der „Bedürfnisgemeinschaft [wird] zugleich eine Harmoniegemeinschaft“.

Das Kind ist die einzige Gewissheit in der Familie und dem Mama- und Papa-Ego entgegengestellt. Es muss die familiäre Harmonie bestätigen und „darf niemals unglücklich sein“. Das Kind wird so andauernd verwöhnt und darf niemals Niederlagen erleben.

Ein erzogener Egozentriker ist die Folge.

Ab dem dritten Jahr wird ein Leistungsanspruch an das Kind herangetragen, das im schlimmsten Fall zu Perfektionssucht mutiert und in einem „liebeshungrigen und emotional verarmten Charakter“ kulminiert.

Dies endet in Dissozialität.

In der digitalen Welt dagegen stellt überall den stetige Aufbruch zur Suche nach dem ANDEREN heraus und entlässt das Individuum in krankhafter Willenlosigkeit.

Am Computer kann sich der verborgende kleinkindliche Narzissmus als Vollkommenheitswahn in den virtuellen Räumen entfalten.

Die letztendlichen Folgen durch andauernden Konsum sind u.a. der Anstieg von ADS-Diagnosen.

Samstag, 7. Februar 2009

Der französische Philosoph Jean-Paul Sartre hat einen Roman mit dem Titel Der Ekel (La nausée) geschrieben, der als literarisches Hauptwerk des Existentialismus gilt. Der Ekel des Protagonisten richtet sich im Kern gegen die angenommene Sinnlosigkeit und Ungewissheit jeglicher Existenz. Bezeichnungen für diesen gewissermaßen rein geistigen Ekel sind Daseinsekel oder Weltekel. Die geschilderten Empfindungen der Hauptfigur Antoine Roquentin werden in der Psychologie jedoch der Melancholie zugeordnet und treten unter anderem bei Depressiven auf. „Die Melancholie kann aus existenzanalytischer Sicht folgendermaßen beschrieben werden: zum einen als Entfremdung des Menschen von sich selbst, den anderen und den Dingen, […] zum anderen als Werdenshemmung, also als Abwandlung des Bezuges zur Zeit, der Zeitigung.“[73] Diese Entfremdung ist ein wesentliches Merkmal von Roquentins Befindlichkeit. Sartre wollte den Roman ursprünglich auch Melancholia nennen.

aus wikipedia

Freitag, 6. Februar 2009

http://matrixsynth.blogspot.com/2008/04/universal-techno-thema-arte.html

Dienstag, 3. Februar 2009

http://de.youtube.com/watch?v=0lcPaS0mmEs&feature=related
"Vermutlich fängt mit der Leere alles an, wenn man die wirklich
begreift, also sich selbst potentiell begreift, dann entsteht auch
die Vorstellung davon, daß das, was außerhalb von einem ist, eben
nicht nur leer ist, sondern das Gegenteil von einem selbst, und
daraus entsteht ja exakt die Spannung, von der man glaubt, daß sie
gar nicht da sei."

Jochen Distelmeyer

nachzulesen hier: http://blumfeld.bl.ohost.de/24a6bc953609e3f08/09720e97d60d3ad10/24a6bc955c0cca705.html

Könnte den Rest jemand für mich verstehen?

Sonntag, 1. Februar 2009

http://www.monstropolis.org/CMS/tag/psychose/

http://books.google.de/books?id=DcFUT4D15ycC&pg=PA27&lpg=PA27&dq=schizophrenie+dummheit&source=bl&ots=lloQNOQR05&sig=vuAUKRxOPUF1HeQE2ZTftvz9X0I&hl=de&sa=X&oi=book_result&resnum=7&ct=result
Weshalb die Dummen so oft boshaft werden. — Auf Einwände des Gegners, gegen welche sich unser Kopf zu schwach fühlt, antwortet unser Herz durch Verdächtigung der Motive seiner Einwände.

Gleichgültigkeit

Ein gleichgültiger Mensch hat keine oder versagt sich eine eigene Meinung, bildet sich kein Urteil und bewertet nichts. Er zeigt weder positive noch negative Gefühle zu bestimmten Dingen oder Vorkommnissen. Sein Denken ist gewissermaßen "egozentrisch", jedoch nicht aus Bosheit. Vereinfacht ausgedrückt kann man feststellen: Der gleichgültige Mensch "bekommt nur wenig mit" und bemerkt nur das, was ihn direkt interessiert. Alles andere "geht an ihm vorbei" (vgl. auch "schnuppe").

Für gewöhnlich wird Gleichgültigkeit als eher negative menschliche Eigenschaft angesehen (siehe auch: Apathie). So fordern beispielsweise verschiedene Religionen tätige Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft. Im Berufsleben sind Eigenschaften wie Gruppenarbeit, Engagement und Aufmerksamkeit gefragt. Da ist Gleichgültigkeit eher schädlich, weil sie den einzelnen Menschen am aktiven Mitgestalten und Mitarbeiten hindert.

In den 1950er und 60er Jahren gab es seitens der Kirchen und Gewerkschaften Initiativen, auch in Form von Werbekampagnen, die Gleichgültigkeit abzulegen und mehr Zivilcourage zu zeigen. Die konsequente Befolgung dieser Aufrufe führte zur Gründung der ersten Bürgerinitiativen.

Häufig wird Gleichgültigkeit mit Gleichmütigkeit oder Gelassenheit verwechselt. Während der Gleichgültige schlicht nicht wahrnimmt und empfindet, kann dies der Gleichmütige und Gelassene sehr wohl, identifiziert sich mit seinen Gedanken oder Emotionen aber nicht in dem Maße. Hierbei geht es eher um ein "Loslassen", nicht aber um ein "Ignorieren". Siehe auch Meditation und Autogenes Training.


quelle: wikipedia