Dienstag, 28. Juli 2009

Betty Blue - 37,2 Grad am Morgen
(Frankreich, 1985, 116mn)
ARTE F
Regie: Jean-Jacques Beineix
Kamera: Jean-François Robin
Musik: Gabriel Yared
Schnitt: Marie-Aimée Debril, Monique Prim, Pablo Ferro
Darsteller: Béatrice Dalle (Betty), Clémentine Célarié (Annie), Consuelo De Haviland (Lisa), Gérard Darmon (Eddy), Jean-Hugues Anglade (Zorg)
Autor: Jean-Jacques Beineix nach einem Roman von Philippe Djian
Produktion: Cargo Films, Gaumont
Produzent: Claudie Ossard, Jean-Jacques Beineix
16:9 (Breitbildformat) Zweikanalton Nativ HD

Was tun, wenn man einem Mädchen wie Betty begegnet und diese dein Leben auf den Kopf stellt? Das fragt sich der bescheidene Handwerker Zorg, als er sich verliebt - in Betty, deren Leidenschaft unersättlich und das Temperament feurig ist. Was tun, wenn die Geliebte in einem Wutanfall dein Haus in Brand setzt und weggehen will? Natürlich ihr folgen - immer auf der Suche nach einem Heim, das man ihr zu Füßen legen könnte. Und wie kann man sich wehren, wenn Betty, nachdem sie deine Notizbücher durchgelesen hat, dich nun für den größten Schriftsteller aller Zeiten hält? Und wen um Hilfe bitten, wenn Bettys destruktive Energie immer grenzenloser zu werden scheint?

Die junge Betty tritt blitzartig in das Leben des Handwerkers Zorg - und nichts ist wie zuvor. Die Nächte sind erfüllt von Leidenschaft und die Tage von Bettys Wutausbrüchen. Es gibt nichts, was Zorg Betty verwehren würde: Seinen Job als Hausmeister gibt er auf, nachdem sie seinen Chef verletzt und dessen Auto mit rosa Farbe übergossen hat; er verlässt mit ihr seinen Wohnort, da Betty sein Haus ohnehin in Brand gesetzt hat. In jeden Ort folgt Zorg seiner Geliebten, jeden Job probiert er aus, um endlich das ideale gemeinsame Heim zu finden und dieses - mit Haus und Feldern - ihr zu Füßen legen zu können. Er wird in Paris Toiletten reparieren und Pizzen servieren, er wird auf dem Land Klaviere verkaufen und den Spediteur spielen. Er wird es sogar hinnehmen müssen, dass Betty - dank seiner Notizbücher, in denen er sich als der Autor von Hitlers Memoiren verewigt hat - ihn als Einzige für ein Genie hält. Fortan wird sie alles unternehmen, um eine Veröffentlichung zu erreichen - das Verletzen eines Lektors gehört dazu.
Als die Liebesodyssee die beiden schließlich in ein ruhiges Städtchen führt, wo Zorg das Traumhaus mit Feldern kauft und Betty verkündet, schwanger zu sein, scheint das Liebesglück wolkenlos. Doch Bettys Wutanfälle und Stimmungsschwankungen nehmen zu ...
Jean-Jacques Beineix strukturiert den Plot aus Zorgs Perspektive und verwendet dabei oft seine Stimme aus dem Off, die den Zuschauer Zorgs Sicht auf Betty immer wieder nachfühlen lässt.

Drehbuch nach einem Roman von Philippe Djian
Jean-Jacques Beineix ist neben Luc Besson und Leos Carax der dritte große Regisseur des französischen "Cinéma du look" der 80er Jahre - einer Filmbewegung, die die hohe Visualität über alles erhob, junge, unangepasste Charaktere in den Mittelpunkt rückte und nebenbei die Postmoderne im Film einläutete. Gleich Beineix' erster Spielfilm "Diva" (1981) erreichte einen Kultstatus und gilt heute unbestritten als einer der wichtigsten Filme der 80er Jahre. Nach "Diva" sowie "Der Mond in der Gosse" (1983) mit Gérard Depardieu und Nastassja Kinski gelang Beineix mit seinem dritten Spielfilm "Betty Blue - 37,2 Grad am Morgen" wiederum ein großer Publikumserfolg.
Allen drei ersten Spielfilmen von Beineix liegt ein "roman noir" - ein "schwarzer Roman" - zugrunde: das französische Pendant zur US-amerikanischen "hardboiled novel". Doch erst mit "Betty Blue" gelang dem Regisseur ein fulminanter Genremix, der zwischen regellosem Humor und düsteren Tönen gekonnt changiert.
Für die Hauptdarsteller ist die Arbeit am Film unvergesslich: "Dieser Film veränderte unser ganzes Leben", erinnert sich Jean-Hugues Anglade , "denn er erzählt eine sehr tiefgründige Geschichte, die einzige Geschichte, die uns interessiert, da sie von der Leidenschaft zwischen zwei Menschen handelt - eine bis zum Ende gelebte Amour fou ... Für mich ist 'Betty Blue - 37,2 Grad am Morgen' die einzige Liebesgeschichte, die sich in dieser Zeit erzählen ließ."

Betty
Eine Welt ohne Mitleid
(Frankreich, 1989, 84mn)
ARTE F
Regie: Eric Rochant
Kamera: Pierre Novion
Musik: Gérard Torikian
Schnitt: Michèle Darmon
Darsteller: Aline Still (Mutter), Anne Kessler (Adeline), Cécile Mazan (Francine), Hippolyte Girardot (Hippo), Jean-Marie Rollin (Xavier), Mireille Perrier (Nathalie), Paul Pavel (Vater), Yvan Attal (Halpern)
Autor: Eric Rochant
Produktion: Christian Bourgeois Productions, Gérard Mital Productions, Les Productions Lazennec, SGGC Jean-Bernard Fetoux
Produzent: Adeline Lecallier, Alain Rocca
16:9 (Breitbildformat) Zweikanalton Nativ HD

Hippo ist fast 30 und noch immer ein Gammler und Aufreißer, der ziellos die Pariser Straßen durchstreift. Nach dem Versagen der großen Ideologien empfindet er die Welt der 80er Jahre als gleichgültig und mitleidlos. Hippo hat sich seine eigene kleine Welt geschaffen, die aus seinem Kumpel Halpern und seinem jüngeren Bruder Xavier besteht. Von diesem, einem kleinen Drogendealer, lässt sich Hippo zudem aushalten. Als er jedoch auf Nathalie, eine talentierte Studentin und Dolmetscherin, trifft, verliebt er sich. Doch Nathalie bekommt bald ein Stipendium für die USA - und Hippo muss zum ersten Mal eine Entscheidung treffen ...

Nach einem abgebrochenen Studium lebt Hippo in den Tag hinein. Er durchläuft die Straßen des Quartier Latin, reißt Mädchen auf und beschäftigt sich mit Nichtstun: Hippo liest nicht, er geht weder ins Kino noch in Bars - kurzum, er versucht jeden tiefer gehenden Kontakt mit der kalten, indifferenten "Welt ohne Mitleid" zu vermeiden, in der jeder naive Glaube an die großen Ideologien und Jugendbewegungen gescheitert ist. Hippos Indifferenz und Bindungsängste sind ein Spiegel dieses Weltempfindens. Seine kleine Welt, die er der großen, erbarmungslosen Gesellschaft entgegensetzt, dreht sich um den Kumpel Halpern und den kleinen Bruder Xavier, der als Schüler mit Drogen dealt und den untätigen Hippo mit Geld versorgt.
Hippo verschanzt sich emotional in seinem kleinen Kokon, bis jene Realität, die er sich lange erfolgreich vom Leibe gehalten hat, ihm in Gestalt der reizenden Nathalie entgegentritt. Die fleißige Aschkenasin ist eine erfolgreiche Studentin und Dolmetscherin und anders als Hippo ein zielstrebiger Mensch der Tat. Hippo verliebt sich Hals über Kopf in Nathalie, die ihn anfänglich wie einen Schmarotzer behandelt. Bald erliegt sie seinem Charme und das Glück scheint perfekt.
Als Nathalie jedoch ein Stipendium für ein Studium in den USA bekommt und Hippo bittet mitzugehen, kommen die alten Bindungsängste wieder hoch. Hippo zögert und zaudert, während sich der Tag der Abreise nähert und die Polizei den Machenschaften Xaviers auf die Schliche kommt ...

In "Eine Welt ohne Mitleid", seinem ersten Spielfilm, zeigt Eric Rochant mit der Figur des Hippo seine Vorstellung der Jugend von heute: "Die Idee zu Hippo entstand aus einem Mangel", so erklärt Rochant die Geburt seines (Anti-)Helden. "In keinem Film der 80er Jahre konnte ich mich wiedererkennen, auch nicht in Filmen, die von Jugendproblemen sprechen sollten." In der Tat scheint Hippo den Zeitgeist auf eine selten ehrliche Weise einzufangen: Nach leeren Verheißungen von Utopien hat die moderne Jugend das Vertrauen an schöne Worte und Ideologien verloren, sie mag zwar noch von den Sternen träumen, doch daran glauben ist nicht mehr möglich: "Man kann nicht einfach Tabula rasa mit der Vergangenheit machen. Die jungen Leute sind die Erben einer bestimmten historischen Situation: Insbesondere dem Versagen aller Ideologien", sagt Rochant. Was bleibt ist eine kühle, sinnentleerte Welt - oder wie Hippo es formuliert, "der große europäische Markt". Hippo verkörpert das neue Gesicht einer Jugend, die derart desillusioniert ist, dass sie nicht einmal mehr rebellieren mag.
Einzig die Liebe als Weg zum anderen vermag die Kluft zwischen solch einsamen Menschen zu überbrücken. Die Liebe, das ist Nathalie, aber zunächst muss sie Hippos Panzer aus cooler Gleichgültigkeit durchbrechen.
"Eine Welt ohne Mitleid" ist der Geniestreich einer fruchtbaren Zusammenarbeit von Regisseur und Hauptdarsteller. Als Rochant 1983 auf Hippolyte Girardot traf, wusste er, dass er seinen Hippo endlich gefunden hatte. Girardot, der bereits in den ersten beiden Kurzfilmen Rochants "Comme les doigts de la main" (1984) und "French Lovers" (1985) mitgespielt hatte, verdankt der Rolle des ironischen Faulenzers Hippo seinen Durchbruch. Bei der Mostra in Venedig wurde der Film mit dem renommierten FIPRESCI-Kritikerpreis ausgezeichnet.

Freitag, 24. Juli 2009

http://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.de/npin//show.php3?id=93&nodeid=
http://de.wikipedia.org/wiki/Meningitis
Olla
ungesüsster türkischer Kaffee 3 Euro
Kirchenglocken - Berliner Dom
innere Ausgeglichenheit
Blume des Koran

"In Diderots unveröffentlichten Schriften mit satirischer Tendenz zeigen sich deutliche Zweifel am optimistischen, aufklärerischen Weltbild, das er mit der Encyclopédie öffentlich vertreten musste. Sein anfänglicher Freund und späterer Widersacher Jean-Jacques Rousseau warf Diderot vor, dass er ihn vom Optimismus abgebracht habe."

"
"Hôtel des deux mondes" (deutscher Titel: Hotel zu den zwei Welten) ist ein Theaterstück des französischen Autors Éric-Emmanuel Schmitt, das im Jahre 1999 erschienen ist.

Handlung [Bearbeiten]

In einem Hotel zwischen zwei Welten, in einem Hotel zwischen Leben und Tod, in das die Seelen aller Komapatienten kommen, treffen sich im Verlaufe des Stückes einige Leute mit unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichen Meinungen. Im Hotel zu den zwei Welten sind die Hotelgäste von ihren physischen Schmerzen, die ihre Körper gerade erleiden, befreit und müssen so entweder auf den Erfolg der Ärzte oder deren Misserfolg warten. Je nachdem fahren die Gäste mit einem Aufzug, dem einzigen Ausgang des Hotels, entweder wieder zurück auf die Erde, zurück ins Leben, oder hoch in den Himmel, in den Tod."

Mittwoch, 22. Juli 2009

Die Katharsis (griechisch κάθαρσις, „die Reinigung“) bezeichnet in der Psychologie die Hypothese, dass das Ausleben von inneren Konflikten und verdrängten Emotionen zu einer Reduktion der Konflikte und Gefühle führt. Vornehmlich wird von Katharsis gesprochen, wenn durch das Ausleben von Aggressionen z. B. das Schlagen auf einen Sandsack eine Reduktion der Aggressionsbereitschaft (Reduktion von Ärger, Wut ...) erzielt werden soll.

Freitag, 17. Juli 2009

"Mit der Gründung von Tempo im Hamburger Jahreszeiten Verlag kam der New Journalism nach Deutschland. Die Gründungsmannschaft gruppierte sich um den österreichischen Journalisten Markus Peichl und den österreichischen Art Director (dt. künstlerischer Leiter) Lo Breier, die zuvor den Wiener gegründet hatten. Vorbild waren dabei Tom Wolfe und Hunter S. Thompson, Zeitgeistmagazine wie twen, New York Magazine und Vanity Fair, aber auch die neuen „Stilbibeln“ wie das britische Magazin Face und das französische Actuel.

Die Zeitschrift definierte nach Meinung ihrer Anhänger verbindlich den urbanen Lebensstil der jungen Generation. Thematisch befasste sich Tempo mit Themen zwischen Konsum und Rebellion, AIDS und Armani sowie Popkultur und Hochkultur."

Tempo

Merkur


Schon seit geraumer Zeit driftet der "Merkur - Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken", einst renommierter Vermittler zwischen wissenschaftlichem und journalistischem Diskurs, unaufhaltsam nach rechts. Spätestens seit dem 11. September 2001 scheint es zum zentralen Anliegen der Herausgeber Karl Heinz Bohrer und Kurt Scheel geworden zu sein, zu erweisen, wie perfide der Araber und seine Religion als solche seien. Neben solchen rassistischen Ausfällen ist es auch mit der ökonomisch-kulturellen Deutungsmacht der Zeitschrift nicht mehr weit her: in blindem Furor richtet man sich gegen die weinerlichen, politisch-korrekten Alt-68er, die allein an allem schuld seien.

Eno Stahl
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exkurs

Die französische Literatur, vor allem die Dichtung Charles Baudelaires, half ihm, in zahllosen Büchern den schönen Schrecken der Moderne zu interpretieren und das Böse in der Kunst zu beschwören.


Dennoch wäre man bislang bei diesem konservativen Exzentriker kaum auf den linken "Zivilisationsliteraten" Heinrich Mann gekommen. Einst Literaturchef der FAZ, bis ihn dort 1973 der weniger akademische Marcel Reich-Ranicki ablöste, ist Bohrer seit 1983 Herausgeber des Merkur, auf dessen Seiten er als intellektueller Provokateur gerne schwächliche Friedfertigkeit und falschen Moralismus bekämpft, dabei überall geistigen Defätismus witternd. Seine Tabubrüche machten ihn in den Augen überschwänglicher Beobachter zuletzt gar zum Ahnherren des Tempo-Journalismus.


Das ästhetische Subjekt bekomme bei Bohrer seine Freiheit zurück, gegen alle politischen Zumutungen des Zeitgeists. Baudelaire, Heinrich Mann und Bohrer einten die Fähigkeit zur Karikatur, Lust an der Physiognomie und grellen Effekten.


Taz-Autor ALEXANDER CAMMANN über den Herausgeber des Merkurs Karl Heinz Bohrer
Dekadenz (v. frz.: décadence; < mlat.: decadentia < lat.: cadere: „fallen, sinken“) ist ein ursprünglich geschichtsphilosophischer Begriff, mit dem Veränderungen in Gesellschaften und Kulturen als Verfall gedeutet und kritisiert wurden. Der Begriff setzt damit voraus, es gäbe objektiv bessere oder wünschenswertere Zustände. Er wurde in der französischen Historiographie zuerst für den Niedergang Roms gezielt verwandt. Nur in der Dekadenzdichtung hat das Wort auch eine positive Bedeutung; im heutigen Sprachgebrauch überwiegt der abwertende Charakter.
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Dekadenzdichtung (frz. décadence = Verfall) ist die vage und umstrittene Bezeichnung für eine Vielzahl an literarischen Strömungen und Einzelwerken um die Jahrhundertwende (1900), deren Gemeinsamkeit in ihrer entschiedenen Ablehnung des Naturalismus liegt. Allgemeines Kennzeichen ist eine Überfeinerung im Sinne einer subjektivistisch-ästhetizistischen Kunst- und Weltanschauung, die zu einer bewusst anti-bürgerlichen, anti-moralischen, anti-realistischen und anti-vitalen Selbstbestimmung führt.

dürfen ihr so unterschiedliche Autoren wie Anton Tschechow (Russland), Gabriele d'Annunzio (Italien), Maurice Maeterlinck (Belgien), Jens Peter Jacobsen (Dänemark), Oscar Wilde (Irland), Peter Altenberg (Österreich) oder Thomas und Heinrich Mann (Deutschland) zugeordnet werden. In Frankreich werden der Dekadenzdichtung Dichter wie Jules Laforgue, Tristan Corbière, Lautréamont

2
Manche mögens heiß



George Raft
Bugsy_Siegel

Mobster


Helen Kane


Ursprung

Mittwoch, 15. Juli 2009

Les_Fleurs_du_Mal
Vampir
Langeweile (Ennui) in Literatur und Philosophie

In der neueren Philosophiegeschichte ist das Gefühl der Langeweile (Ennui [ɑ̃ˈny˘iː]) ebenso zum Thema geworden wie die Empfindungen des Ekels, der Angst oder der Verzweiflung.

So analysierte unter anderem der Philosoph Martin Heidegger die Langeweile und teilte diese in verschiedene Phasen ein. Dabei spezifiziert er (Sinngemäß nach dem Buch Ein Meister aus Deutschland von Rüdiger Safranski) die drei Phasen wie folgt:

1. Von Etwas gelangweilt werden: Die Langeweile hat einen identifizierbaren Grund, dem die Langeweile zugeschrieben werden kann.
2. Sich bei etwas langweilen: Die Langeweile kommt sowohl von innen als auch von außen und kann nicht mehr eindeutig einem Grund zugeordnet werden.
3. Die gänzlich anonyme Langeweile: Sie besitzt keinen erkennbaren Grund und ist bezugslos.

Der Literat, Naturwissenschaftler und Philosoph Blaise Pascal schrieb zur Langeweile, der er keinen Nutzen entnehmen konnte, folgendes:

„Nichts ist so unerträglich für den Menschen, als sich in einer vollkommenen Ruhe zu befinden, ohne Leidenschaft, ohne Geschäfte, ohne Zerstreuung, ohne Beschäftigung. Er wird dann sein Nichts fühlen, seine Preisgegebenheit, seine Unzulänglichkeit, seine Abhängigkeit, seine Ohnmacht, seine Leere. Unaufhörlich wird aus dem Grund seiner Seele der Ennui aufsteigen, die Schwärze, die Traurigkeit, der Kummer, der Verzicht, die Verzweiflung.“

Im dichterischen Werk Charles Baudelaires hat der französische Begriff für Langeweile, Ennui, einen zentralen Stellenwert. Er bezeichnet eine Gefühlslage des Großstadtmenschen, in der sich Ekel und Abscheu mit der Entfremdung gegenüber dem Dasein verbinden. Dem bei Baudelaire ebenfalls zentralen und eng verwandten Begriff des Spleens gleich hat Ennui den christlich-platonischen Charakter einer Sünde, nämlich der der Verdrossenheit und der Faszination am Bösen. Les Fleurs du Mal, Au Lecteur:
„In der schändlichen Menagerie unserer Laster / Ist eines noch hässlicher, noch bösartiger, noch schmutziger! […] / Die Langeweile ist’s!“

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Als „Entfremdung“ wird auch das individuelle und der Steigerung fähige Gefühl der Vereinzelung und Abgegrenztheit von allen anderen Lebewesen und Dingen bezeichnet, zu dem Menschen kraft ihrer Selbstreflexion in der Lage sind, und das durch psychische Konstrukte zu überbrücken versucht wird. Verbindungen zwischen diesen Aspekten bestehen insbesondere in der notwendig eingenommen Gegenposition des Menschen zur Natur und der resultierenden Gefühle von Vereinzelung und Abgegrenztheit des einzelnen Menschen von allem anderen.ebd

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Der Realismus will die fassbare Welt objektiv beobachten. Er beschränkt sich jedoch nicht nur auf die bloße Beschreibung der Wirklichkeit, sondern versucht, diese künstlerisch wiederzugeben. Der Autor oder Erzähler darf dabei nicht sichtbar werden.
ebd

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Félicien Joseph Victor Rops


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Madame_Bovary

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Neo?

Claude Lévi-Strauss - "Die Struktur der Mythen"
Quelle 1

Quelle 2

"Wirkungsrichtung Wort-Körper
Unter Bezug auf die klassische Studie des Physiologen Cannon zum Zusammenhang zwischen Körper und Emotion hat Claude Lévi-Strauss[39] ein Modell der Erklärung der Einwirkung von Literatur auf den Körper hinterlassen. Anhand der Heilgesänge der mittelamerikanischen Cuna-Indianer analysierte er den Zusammenhang zwischen der Beschwörung eines verbalen Weges in den Körper und den handfesten körperlichen Effekten dieser verbalen Maßnahme: Die Wörter verdoppeln das Medium Körper und tragen so zum Einnehmen einer Außenperspektive und entspannteren Selbstwahrnehmung bei. Dieses Modell konnte erfolgreich auf eine Reihe von kulturellen Überlieferungen der verbalen Einwirkung auf den Körper angewendet werden. Freilich erweist sich das ethnographische Material über die Heilrituale der Cuna bei näherem Hinsehen als komplexer und problematischer. Lévi-Strauss hatte schlichtweg übersehen, daß die Heilgesänge in einer Geheimsprache vorgetragen werden, welche die Patientinnen der Schamanen nicht verstehen.[40] Stresstheorie und ethnomedizinsiche Symboltheorie konnten bis heute nicht befriedigend in einen klaren Zusammenhang gestellt werden, es bleibt bei der Aufweisung von Analogien.[41]
Doch Analogie und Vergleich des jeweiligen kulturspezifischen Reichtums von Körpersprache, mündlicher und schriftlicher Überlieferung haben ihren eigenen Erkenntnisgewinn - "Exkarnationen" nennt Aleida Assmann[42] die Übergänge zwischen Schreiben als Kompensation von Verlusten an Körpererfahrung, die sich anschließende Trennung von Körper und Schrift und die Entstehung eins eigenständigen "Textkörpers" [...]" 3

-> Kulturanthropologie

Montag, 13. Juli 2009

Neo!Neo!



http://de.wikipedia.org/wiki/Hammett_(Film)

Adventure?

Game noir

http://de.wikipedia.org/wiki/Ankh_(Computerspiel)
http://www.tentakelvilla.de/vollgas/vollgas.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Jack_Keane

Film noir

http://de.wikipedia.org/wiki/Double_Indemnity
http://de.wikipedia.org/wiki/Der_dritte_Mann
http://de.wikipedia.org/wiki/Casablanca_(Film)
http://de.wikipedia.org/wiki/The_Big_Sleep

http://de.wikipedia.org/wiki/Im_Zeichen_des_B%C3%B6sen
http://de.wikipedia.org/wiki/Film_noir#.E2.80.9ESchwarze_Serie.E2.80.9C

http://de.wikipedia.org/wiki/Double_Indemnity
http://de.wikipedia.org/wiki/Der_dritte_Mann
http://de.wikipedia.org/wiki/Casablanca_(Film)
http://de.wikipedia.org/wiki/The_Big_Sleep

Lucas Arts

http://www.tentakelvilla.de/download/empedrei.html

Gilles Deleuze

- Kritik am Rationalismus und am Essentialismus
- Nietzsche und die Philosophie
- Kapitalismus und Schizophrenie I und II
- Anti-Ödipus: "Der Schizo als Idealtypus des Unbewussten"
- Rhizom: das Wissensgeflecht...
- Gilles Deleuze und das Kino

"Das Zeitbild hingegen transzendiert das Moment der Zeit und arbeitet mit diskontinuierlichen Montagepraktiken. Dadurch wird die Konstruktion von filmischer Zeit und Raum offenbar. Eine von Diskontinuität und fehlender Ordnung geprägte Welt offenbart sich dem Betrachter."

->"Diese Übergangsphase des Kinos „macht nicht mehr aus der Zeit das Maß der Bewegung sondern aus der Zeit eine Perspektive der Zeit“ (Deleuze)."

http://www.archive.org/details/DasKabinettdesDoktorCaligariTheCabinetofDrCaligari

Endlich Kritik an Foucault!

"rechte[...] Erkenntnistheorie und linke[...] Praxis"!
Foucault - der "„bekennende Irrationalist[...]“!
Endlich mal ein herber Schlag ins Gesicht gegen den Baukastenphilosoph Foucault!
Ein extremer Foucaultanhänger ist ein Fanatiker- ein paranoider Wahnsinniger und Verschwörungstheoretiker...
Foucault ist unverantwortlich mit seinen Lesern umgegangen...

http://www.postanarchismus.net/rezensionen/deleuze_foucault.htm

Montag, 6. Juli 2009

Schutz vor Gefahren und Kollisionen sowie Konfrontationen durch Vermeidung?
Ich muss den Gedanken umdrehen.
Wenn ich dem Anderen schon nichts Wert bin und sei dies nur in Gedanken, so kann doch ich mir selbst etwas Wert sein.
Und baue ich dies auf bestimmte Eigenschaften auf und versuche mich an den Stärken zu orientieren, so müsste auch der Fassadencharakter seinen Wert verlieren.
Mephisto - Erfolg um der Identität willen.
die Teile neu zusammensetzen...
Moralvorstellungen?
http://de.wikipedia.org/wiki/Charles_Bukowski#Ganz_normal_verr.C3.BCckt
http://de.wikipedia.org/wiki/Dyskolos
http://de.wikipedia.org/wiki/Timon_von_Athen_(Shakespeare)
Es wird nichts mehr besser.
Diese Kategorie wie ich sie kannte, gibt es nicht mehr.
Ich bin in einer Welt aufgewacht, die keine Schutzräume bietet und die diese Schlachten nicht als solche bezeichnet.
Wir haben ein Vokabular aus der Steinzeit, die Schnelligkeit einer Schnecke im Gegensatz zu der technischen Entwicklung und ihrer Geschwindigkeit.
Sowohl in ihrer Entwicklung wie auch als einer ihrer Merkmale.
Zugleich werden Barrieren, die wir zwischen uns und der Wirklichkeit geschoben haben, die uns als Abgrenzungsmechanismen geboten haben, die unser Selbstbild bestimmt haben, nach und nach abgerissen.
WIr nähern uns der Freiheit, der Freiheit von Sinn.
Die Unkenntnis der Motivation bringt mich um. Die Spielräume der Konnotation sind so groß. Die Unerschöpflichkeit der Konstruktion eines sogenannten Kontextes, der sich vom Zeitlichen, über das Räumliche bis hin zum Sozialen erstreckt, ist beängstigend.
"Wo fängt Macht an?"