Überidentifikation
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Überidentifikation (auch Überidentifizierung) ist eine als Protestform angewandte Kommunikationsstrategie.
Sie wird genutzt, um die eigentlichen Ziele der Gegenseite zu verzerren. Dabei identifiziert man sich scheinbar mit den Zielen der Gegenseite, die aber durch die Darstellung in ihrer extremen Form als gänzlich unannehmbar, lächerlich oder absurd dargestellt werden. Der Vorteil von Überidentifikation liegt darin, dass der Anwender nicht direkt als Gegner erkannt wird. Er tarnt sich mit den Zielen der Gegenseite und bringt diese durch (legale) Übertreibung in Verruf.
Während Protestler und Provokateure sehr schnell isoliert und entfernt werden können oder als Gegner einfach überhört werden, kann jemand, der sich der Überidentifikation bedient, nur schwer erkannt werden und der von ihm verursachte Schaden kann im Endeffekt höher sein als der herkömmlichen Protests. Er wirkt sich in manchen Formen sogar auf das gesamte Bild der Gegenseite aus.
Überidentifikation findet u.a. als künstlerisches Mittel Anwendung (vgl. Yes Men, Laibach). Ein Beispiel für Überidentifikation ist die Solidaritätserklärung der Punkband WIZO mit dem Schauspieler Manfred Krug, der aufgrund einer Anzeige wegen Körperverletzung in Zusammenhang mit einem Verkehrsdelikt vor Gericht stand.
Siehe auch: Kommunikationsguerilla
OX – das Buch
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Fotos: Just Seit ich mich mit Kunst im öffentlichen Raum und all seinen
künstlerischen und politischen Dimensionen von Adbusting/Culture Jamming
bis Graffi...
vor 10 Jahren
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