Sonntag, 25. April 2010

American Psycho

"Bret Easton Ellis entwirft in American Psycho einen „Amerikanischen Albtraum“. Bateman hat das geschafft, wovon alle träumen: reich zu werden und ein sorgenfreies Leben zu führen. Dieses Leben ist jedoch von äußerster Langeweile und Leere. Den einzigen Inhalt, die einzige Abwechslung bilden Batemans albtraumhafte Sexorgien. Sein Geld und seine Zugehörigkeit zur Gesellschaft der Wohlhabenden haben ihn in Wirklichkeit nicht weitergebracht. American Psycho zeigt das böse Gesicht eines amoralischen Materialismus, aus dem es keinen Ausweg zu geben scheint. Die Frage, ob die sich ständig steigernden Gewaltexzesse real sind, aber von der Gesellschaft ignoriert werden, oder ob sie nur in der psychotischen Phantasie des Protagonisten stattfinden, lässt das Buch offen. Hiermit spielt Ellis möglicherweise auf das in seinen Romanen stets wiederkehrende Motiv des Identitätsverlustes an."
http://de.wikipedia.org/wiki/American_Psycho

Montag, 15. März 2010

Moriarty

"Professor James Moriarty ist eine fiktive Romanfigur, die in zwei Sherlock-Holmes-Geschichten von Sir Arthur Conan Doyle entscheidende Rollen spielt und in fünf anderen erwähnt wird. Moriarty wurde von Doyle als ein dem Detektiv ebenbürtiges kriminelles Genie erdacht. Sherlock Holmes bezeichnet ihn als „Napoleon des Verbrechens“."
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"Der Inhalt des Romans lässt sich mit der Phrase „Sex, Drugs 'n' Jazz“ charakterisieren. Die beiden Hauptfiguren, Dean Moriarty und der Erzähler Sal Paradise, begeben sich auf eine Reise durch die USA und Mexiko, um sich dem Rausch, den Frauen und dem Jazz hinzugeben – wobei sie als Hipster nicht Mainstream-Jazz, sondern den neuen, härteren Bebop hören."
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Colin Moriarty ist der Sohn von irischen Einwanderern. Er wurde 2227 geboren. Sein Vater brachte ihn als kleinen Jungen mit nach Amerika. Der Vater starb bei einem Angriff der Raider im Jahre 2241 und sein Sohn erbte den gesamten Besitz inklusive Moriarty's Taverne. Dort beschäftigt er Gob, einen Ghul, als Barkeeper und Nova als Prostituierte. Moriarty ist ein schmieriger, geldgieriger Mensch, der allerdings James, den Vater des Protagonisten, zu kennen scheint. Er ist auch die erste Kontaktperson für die Hauptquest des Spieles (Der Tritt in seine Fußstapfen) außerhalb der Vault. In einem alten Terminal bewahrt Moriarty viele Informationen über fast jeden Bewohner Megatons und auch über den Vater des Protagonisten auf. Um auf die Informationen zuzugreifen, kann man Moriarty entweder bezahlen, oder per Sprachoption dazu bringen, die Informationen frei zu geben. Alternativ erhält man den Zugang von Nova (Sprachoption). Auch von dem Barkeeper Gob kann bei entsprechend hohem Sprachskill erfahren wie man den Computer seines Bosses knackt. Der Spieler kann Moriarty auch per Taschenbdiebstahl um den Schlüssel für einen Schrank im Hinterzimmer erleichtern, in dem sich der Zugangscode für den Computer befindet. Eine weitere Möglichkeit, um an die Informationen zu gelangen ist den Computer zu hacken. Bezahlt der Protagonist Jericho 20 Kronkorken, erfährt er, dass die Gehaltsliste für Nova und Gob in Moriartys Bett versteckt ist.
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Sonntag, 24. Januar 2010

Der fiktive Dritte in der Kommunikation zweier Individuen

"Der eingebildete Dritte
Eine Argumentationsfigur im Zivilrecht

Elena Barnert behandelt den richterlichen Rekurs auf einen objektiven, verständigen oder sorgfältigen Menschen. Dieser fiktive Maßstabsträger, den der Zivilrichter etwa zur Beantwortung von Fahrlässigkeits- oder Auslegungsfragen entwirft und seiner Urteilsbegründung zugrundelegt, wird als "Dritter" bezeichnet, weil er als 'idealer' Rechtsakteur zu den Prozeßparteien hinzutritt. Er ist also ein Konstrukt, ein Produkt planmäßiger Phantasie. Die Autorin untersucht den "eingebildeten Dritten" zunächst in abstracto, u.a. unter rechtsmethodologischem, ideengeschichtlichem und sprachwissenschaftlichem Aspekt. Anschließend geht es - unter den Rubriken Handlung, Verständnis, Wille und Gefühl - darum, wann und wie der Zivilrichter mit Blick auf die besondere Materie des Rechtsfalles den spezifischen modellhaften Dritten formt und in concreto strategisch-rechtspraktisch einsetzt. Ein wesentlicher Gesichtspunkt bei der Konzeption des jeweils maßgebenden Dritten ist Sinn und Zweck der streitrelevanten Normen: Der Dritte im Wettbewerbs- oder Kapitalmarktrecht beispielsweise ist klüger und informierter als der Dritte in originär verbraucherschutzrechtlichem Kontext, weil hier nur der Abgleich mit einer eher schlichten, dort nur die Anlehnung an eine eher kenntnisreiche Modellfigur zur Verwirklichung der (letztlich richterlich definierten) ratio legis verhelfen kann. Als typisierender Gradmesser ist der Dritte strukturell stets der gleiche; als dynamisches Kriterium mit fallentscheidender Kraft aber ist er eine Schablone für Zuschreibungen unterschiedlichster Art - je nach Kontext, normativem Umfeld und avisiertem Resultat der Urteilsfindung."

Mittwoch, 20. Januar 2010

Jesus vs Nietzsche

"Nietzsche versucht hier, eine psychologische Deutung der Person und der Lehren Jesu zu geben. Er widerspricht energisch den Thesen Ernest Renans, der (in seinem Hauptwerk La Vie de Jésus, 1863) aus Jesus einen „Helden“ und ein „Genie“ gemacht habe. Ganz im Gegenteil sei Jesus ein Idiot. Dieses Wort ist sicherlich mehrdeutig: Bei aller Polemik ist zunächst die ursprüngliche griechische Bedeutung (siehe Idiot) eines einzelgängerischen oder unpolitischen Menschen, dann aber auch die Anspielung auf Dostojewskis Der Idiot zu sehen.[3] Aufgrund einer extremen Leid- und Reizfähigkeit sei Jesus überhaupt nur zu einer allumfassenden Liebe fähig gewesen, alles andere habe ihm Schmerz verursacht. Die Realität nehme er gar nicht zur Kenntnis, er könne nur in Symbolen seine inneren Zustände ausdrücken. Die Lehre und Praktik Jesu sieht Nietzsche verwandt mit denjenigen Epikurs – allerdings mit weniger Vitalität – und Buddhas – allerdings „auf einem sehr wenig indischen Boden“. Das einzige für Jesus wichtige sei die evangelische Praktik gewesen, ein Leben nach einem inneren Gefühl, ohne Widerstände. Das „Reich Gottes“ habe bei Jesus nicht die Bedeutung von etwas Zukünftigem, wie es die Kirche auslegte, sondern sei ein durch entsprechendes Handeln jederzeit erreichbarer Seelenzustand allumfassender Liebe und inneren Friedens. An Kultur, Politik, Wissenschaft habe der christliche „Typus“ kein Interesse, er verstehe überhaupt nicht, wie man anders als er urteilen könne; für gegenteilige Lehren könne er nur trauerndes Mitgefühl empfinden.

„Das Leben des Erlösers war nichts andres als diese Praktik – sein Tod war auch nichts andres […] er weiss, wie es allein die Praktik des Lebens ist, mit der man sich ‚göttlich‘, ‚selig‘, ‚evangelisch‘, jeder Zeit ein ‚Kind Gottes‘ fühlt. Nicht ‚Busse‘, nicht ‚Gebet um Vergebung‘ sind Wege zu Gott: die evangelische Praktik allein führt zu Gott, sie eben ist ‚Gott‘ – Was mit dem Evangelium abgethan war, das war das Judenthum der Begriffe ‚Sünde‘, ‚Vergebung der Sünde‘, ‚Glaube‘, ‚Erlösung durch den Glauben‘“

– Kapitel 33: KSA 6, S. 205 f."

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